Der Sommer ist da und mit ihm die unerträgliche Hitze. Die saftige grün tropische Landschaft verfärbt sich in ein trockenes Braun. Dafür gibt es 2 Monate lang Sommerferien.
Gestern durften wir drei der älteren Mädels nach Tagaytay begleiten. Dort gibt es von unserer Organisation ein Trainingscenter das auf der einen Seite eine Art Jugendherberge ist und auf der anderen Seite einheimische in verschiedenen Servicebereichen ausbildet. Den Sommer über dürfen sie dort Jobben und ihr erstes eigenes Geld verdienen. Die eine Hälfte wird für sie zur Seite gelegt und über die andere dürfen sie frei verfügen.
Tagaytay ist unter den Filipinos besonders bliebt, da es hoch in den Bergen liegt und im Sommer „angenehm“ sommerlich (kühl kann ich an dieser Stelle nicht schreiben, da es immer noch einem sehr warmen Sommertag in Deutschland gleich kommt) ist. Die Region liegt am berühmten Taal Vulkan der sich in der Mitte eines Sees befindet und noch aktiv ist.
Es war schön diesen Ausflug mit den Mädels zu erleben und irgendwie fühlt man sich ein bisschen wie eine große Schwester, die ihre Schützlinge erwachsen werden sieht.
Wenn ich schon manchmal das Gefühl habe, auf dem Campus gefangen zu sein, wie müssen sich dann erst die Kinder fühlen?
Am Samstag sind wir mit allen Kindern und Mitarbeitern zum U.P. Campus gefahren. Die U.P. (University of the Philippines) ist hier in den Philippinen ein sehr bekanntes und vor allem großes College. Über ein riesiges Gelände erstrecken sich in verschiedenen Gebäuden die unterschiedlichen Fachrichtungen. In der Mitte befindet sich eine riesige Wiese oder eher ein großes Feld. Dieses wird auf verschiedenste Weisen genutzt. Vor allem für sportliche Aktivitäten (für mich kaum vorstellbar sich in so einer Hitze auch noch freiwillig zu bewegen), ein Treffpunkt für Studenten und Familien zum Abhängen und Picknicken. Das gesamte Gelände ist sehr schön, vor allem grün und bietet zu den sonst überfüllten und lauten Städten eine erholsame Alternative.
Insgesammz vier mal hin und her musste der Wagen fahren um 80 Kinder, 15 Mitarbeiter und die ganze Verpflegung zum Gelände zu bringen. Wie das passt? Quetschen, was sonst 😀
Die Stimmung war ausgelassen, die Kinder haben große Augen gemacht, viel Neues gesehen und entdeckt.
Lunch Time! Reis mit Hähnchen und Bananenketchup.
Das Highlight: zum Nachtisch leckeren Makkaronisalat. Eine echte Seltenheit und was ganz besonderes für die Kinder. Zum Beweis, Jasper mit einem Mayobart:
Dann ging es weiter mit ein paar spielen in der prallen Nachmittagshitze.
Das gute alte (Reis-)sackhüpfen:
Danach wurde einfach entspannt …
Auffrischen tut man sich hier mit einer Ladung Babypuder
Dann ging es auch schon wieder zurück. Auf der relativ kurzen Strecke sind die einen oder anderen Augen zugefallen.
Auch von einer Sabberattacke bin ich nicht verschont geblieben. Aber an einen so schönen Tag stört mich das wenig.Ich bin so glücklich und froh solche Tage und Moment erleben zu dürfen. Mit so simplen Sachen kann man hier so viel bewirken. Das wird mir in diesem Jahr hier klar. Es gibt für mich nichts schöneres als die Kinder dieser Welt glücklich zu sehen.
Die Kinder sind in verschiedene Familen eingeteilt. Die 2-6 Jährigen, mit Abstand die süßesten auf dem Campus, sind in der Daniel-Family.
Egal wie blöd manche Tage sein können, sie schaffen es immer mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Am liebsten Klopfen sie an unsere Tür, ziehen unsere Schuhe an und rennen dann hinters Haus. Wir müssen dann immer auf die Suche gehen. Wenn wir sie dann „ganz überrascht“ finden, ist das Geschrei und lachen laut.